Absturzsicherung und Digitalfunk

Absturzsicherung und Digitalfunk

Ob bei Nachlöscharbeiten bei Dachstuhlbränden, nach einem Hagelsturm oder bei Bauunfällen: Immer wieder müssen Feuerwehrleute in absturzgefährdeten Bereichen arbeiten. Wie man sich dabei sichern kann, das übten die Mitglieder des Löschzugs II am vergangenen Übungsdienst. Beim Löschzug I war ein eher theoretisches Thema angesagt: Die Einweisung in den Digitalfunk.

Seit 2018 ist die integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst digitalfunkfähig, derzeit stellt die Feuerwehr Reutlingen ihre Fahrzeuge auf den Digitalfunk um. Eine langwierige Aufgabe: Bis zum Jahr 2021 soll der Fahrzeugfunk bei der Feuerwehr Reutlingen komplett umgestellt werden. Welche Grppen zur Verfügung stehen und wie gefunkt wird, das lernten die Mitglieder des Löschzugs I beim vergangenen Übungsdienst. Eine Besonderheit ist beispielsweise, dass nach dem Drücken der Sprechtaste eine kurze Verzögerung folgt, also nicht direkt gesprochen werden sollte. Außerdem ist es künftig möglich, einzelne Funkgeräte im Fahrzeugfunk direkt anzurufen und die allgemeinen Funkkanäle damit frei zu halten. Nach einer theoretischen Einweisung wurden in den Lehrsälen verteilt verschiedene Funkübungen durchgeführt.

Beim Löschzug II stand ein praktischeres Thema an: Die jährliche Unterweisung in die Absturzsicherung. Thomas Müßle von der Berufsfeuerwehr und der Höhenrettungsgruppe, führte die Unterweisung in der weiträumigen Werkstatthalle durch. Zunächst erklärte Müßle die verschiedenen Anschlagsmittel und deren sichere Verwendung, wie etwa auch das Vermeiden von Kanten im Bereich der Karabiner. Anschließend wurden verschiedene Anschlagsmöglichkeiten, etwa an tragenden Bauteilen wie Stahlträgern, oder auch an der Drehleiter besprochen. Dort bieten sich etwa die Holme an, um mittels Bandschlingen und Karabinern einen Anschlagspunkt für die Seilsicherung herzustellen. Ebenfalls zur Sprache kam die Selbstrettung mittels HMS-Knoten, Feuerwehrsicherheitshaltegurt und Feuerwehrleine. Auch der Inhalt der Absturzsicherungssets, die auf den Löschgruppenfahrzeugen und der Drehleiter verlastet sind, wurde besprochen und anschließend gleich praktisch ausprobiert. Hierzu wurden zwei Gruppen gebildet, um jeweils - mit der Absturzsicherung entsprechend gesicherte - Feuerwehrleute entlang der oberen Ebene der Werkstatthalle außerhalb der Begrenzung an der Absturzkante arbeiten zu lassen.

Damit in der großen Übungsgruppe jeder einmal zum Zug kommen konnte, wurden zuvor die Knoten und Stiche, die dabei als Grundlage dienen, an kleinen Seilstücken geübt und ausprobiert: HMS, Rettungsknoten, Mastwurf, Achterknoten und der Zimmermannsschlag standen dabei auf dem Programm. Knoten, die auch bei der Grundausbildung gelehrt werden und deren praktische Verwendung insbesondere auch bei den Übungen auf die Abnahme der baden-württembergischen Leistungsabzeichen vertieft wird. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Thomas Müßle, der diese Ausbildung für den Löschzug II der Abteilung Stadtmitte außerhalb seiner Dienstzeit durchführte!

Alexander Thomys