Vom Dachstuhlbrand bis zum schweren Verkehrsunfall

Vom Dachstuhlbrand bis zum schweren Verkehrsunfall

Insgesamt 26 Einsätze gab es für die Abteilung Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte im Januar diesen Jahres. Von einem ausgedehnten Dachstuhlbrand am Neujahrstag über einen schweren Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 28 bis hin zu ausgelösten CO-Warnern reichte das Einsatzspektrum.

Arbeitsreich gestaltete sich dabei vor allem der Neujahrstag. Nachdem Kräfte der Abteilung Stadtmitte kurz nach dem Jahreswechsel um 1.45 Uhr bereits ausrückten, um eine beschädigte Schaufensterscheibe zu sichern, wurde dann um 3.20 Uhr Abteilungsalarm gegeben: In der Sebastian-Kneipp-Straße wurde ein ausgedehnter Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus festgestellt, der unter dem Einsatzstichwort Brand 5 mit drei Löschzügen und zahlreichen Sonderfahrzeugen bekämpft wurde. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen die Flammen bereits vier bis fünf Meter hoch aus dem Dachgeschoss. Der Dachstuhl war bereits durchgebrannt und das Feuer breitete sich in beide Richtungen aus.

Im Bericht der Feuerwehr Reutlingen heißt es weiter: Der Einsatzleiter veranlasste umgehend die Räumung des Gebäudes, in dem sich zum Brandzeitpunkt noch rund 30 bis 40 Menschen aufhielten. Gleichzeitig ließ er ein Löschrohr zur Brandbekämpfung unter Atemschutz über den Treppenraum vornehmen. Ein zweites Rohr wurde über die Drehleiter in Stellung gebracht und so die weitere Ausbreitung des Brandes auf das gesamte Dach verhindert. Nach Eintreffen des zweiten Löschzuges ließ der Einsatzleiter über den Treppenraum ein weiteres Rohr vornehmen und die zweite Drehleiter zur Brandbekämpfung in Stellung bringen. Das Gebäude wurde von mehreren Atemschutz-Trupps der Feuerwehr von oben nach unten nochmals kontrolliert, so dass sichergestellt werden konnte, dass alle Bewohner das Gebäude unversehrt verlassen hatten. Zur Brandbekämpfung auf der Rückseite des Gebäudes wurden eine weitere Drehleiter und ein Löschgruppenfahrzeug der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Betzingen eingesetzt. 15 Personen mussten vom Rettungsdienst ärztlich versorgt und betreut werden. Gücklicherweise hatte sich niemand verletzt. Zur Betreuung der Bewohner wurde ein Abrollbehälter-Aufenthalt der Feuerwehr eingesetzt, sodass die betroffenen Bewohner nicht leicht bekleidet im Freien stehen mussten. Wegen des umfangreichen Atemschutzeinsatzes wurden zudem der Abrollbehälter-Atemschutz und Ablösekräfte nachgefordert. Um 3.50 Uhr konnte war der Brand soweit unter Kontrolle, dass eine weitere Ausdehnung nicht mehr gegeben war. Von der Feuerwehr Reutlingen kamen 15 Fahrzeuge mit 53 Einsatzkräften zum Einsatz. Zur Sicherstellung des Brandschutzes im Stadtgebiet standen Kräfte der Abteilungen Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte und Betzingen sowie eine weitere Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Pfullingen in der Feuerwache in der Hauffstraße bereit. Kräfte der Abteilung Stadtmitte blieben nach den Nachlöscharbeiten zur Brandwache bis in die Morgenstunden vor Ort und unterstützten anschließend am Neujahrstag die provisorische Abdeckung des Dachstuhls.

Am Neujahrstag folgten für die Abteilung Stadtmitte noch zwei weitere Einsätze: Um 19.45 Uhr rückte die Abteilung Stadtmitte mit dem Tanklöschfahrzeug zu einem Alarm durch eine automatische Brandmeldeanlage (BMA) nach Rommelsbach aus, nur eine halbe Stunde später folgte ein Alarm über BMA im Scheibengipfeltunnel. Beide Einsätze stellten sich als Fehlalarme heraus, sodass die Einsätze Nummer drei und vier am Neujahrstag schnell beendet werden konnten.

Einsatzreich verlief auch der 5. Januar: Um 1.12 Uhr wurde die Abteilung Stadtmitte zusammen mit der Berufsfeuerwehr und der Abteilung Freiwillige Feuerwehr Oferdingen zu einer unklaren Brandmeldung nach Oferdingen alarmiert. Dort brannten eine Hecke und ein Pkw unmittelbar an einer Hauswand. Gegen Mittag wurde die Abteilung Stadtmitte dann zu einem Alarm über BMA gerufen, ehe am Abend eine Personenrettung in Sondelfingen die dritte Alarmierung an diesem Tag erforderlich machte.

Am 16. Januar wurde die Abteilung Stadtmitte am Morgen zu einem folgenschweren Verkehrsunfall auf die Bundesstraße 28 gerufen. Ein Lastwagen war frontal mit einem entgegenkommenden Kleintransporter kollidiert und umgestürzt. Zwei weitere Fahrzeuge konnten nicht mehr reagieren und Vor Ort bot sich den Einsatzkräften ein Bild der Verwüstung. Eine Person starb bei dem Unfall, drei weitere Personen wurden schwer verletzt. Der Fahrer des Kleinlasters konnte aus seinem total zerstörten Fahrzeug nur noch tot geborgen werden. Der LKW-Fahrer war in seinem Führerhaus eingeschlossen und wurde – nach einer Erstversorgung durch den Notarzt – von der Feuerwehr befreit. Die Fahrer der beiden PKWs wurden schwer verletzt, waren jedoch nicht eingeklemmt. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten zogen sich bis in den Nachmittag, wobei diese von der Freiwilligen Feuerwehr Metzingen übernommen wurden.

Zu diesen Einsätzen kamen noch sieben Alarme durch automatische Brandmeldeanlagen, vier unklare Brandmeldungen und zwei Einsätze durch ausgelöste Kohlenmonoxid-Warner. Außerdem wurde die Abteilung Stadtmitte einmal zur Wachbesetzung aufgrund eines Tauchereinsatzes alarmiert, eine Personenrettung, eine technische Hilfeleistung für die Polizei, ein Verkehrsunfall bei Gönningen und gemeldeter Gasgeruch riefen ebenfalls die Kräfte der Abteilung Stadtmitte in den Einsatz.
Alexander Thomys